Kurs Zirkuslektionen mit Peter Deicke

27. bis 29. Juli 2007

Gut Schöneich, Schiefentherapie

11. August 2007 (Tag der offenen Tür)

Starke Pferde, Detmold

26. August 2007 (Messe)

Kurs Zirkuslektionen mit Peter Pfister

1. und 2. September 2007 (als Zuschauer)

Seminar mit Richard Hinrichs (Reken)

15. und 16. September 2007 (als Zuschauer)

“Geländekurs” mit Annika Gamerad

7. bis 11. Oktober 2007                                 

Individualkurs in Reken

25. bis 29. März 2008

Seminar des Jahres 2008 in Reken

Juni 2008

Seminar “Gebisslos Reiten” mit Peter KReinberg

 

Seminar “Balance, Feeling, Timing” mit Jean-Claude Dysli

 

Kurs Zirkuslektionen mit Peter Deicke                                                                           Fotos

Von Freitag, den 27. Juli bis zum 29. Juli 2007 hatten wir ein Seminar mit Peter Deicke zum Thema Pferdemotivation und Zirkuslektionen bei uns am Heimatstall.

Freitags trafen sich alle Teilnehmer bereits eine Stunde vor dem Seminarbeginn um noch ein paar Vorbereitungen zu treffen (kurz mal drüber putzen für den ersten Eindruck ;-)), Tische und Bänke in die Reithalle tragen...).

Peter Deicke war auch bereits schon um zwei Uhr am Stall mit seinem Wohnmobil angekommen.

Freitag 17 bis 23 Uhr...

Um 17 Uhr haben wir uns dann zur Vorstellungsrunde in der Halle getroffen. Es stellte sich jeder Teilnehmer kurz mit seinem Namen und Daten zu seinem Pferd vor: Name, Rasse, Farbe, Geschlecht, Alter sowie Wünsche und Erwartungen für den Kurs. Ein Großteil der Teilnehmer hatte noch keine oder wenig Erfahrungen mit Zirkuslektionen, so dass sich viele von den Möglichkeiten überraschen lassen wollten und sich hauptsächlich weitere Anregungen für die Arbeit den Pferden jenseits vom Reiten holen wollten.

Daran angeschlossen führte Peter Deicke in das Thema der Pferdekommunikation ein, es ging  u.a. neben dem allgemeinen Pferdeverhalten, um die Kommunikation der Pferde untereinander und Führpositionen. Welche Position nimmt der Mensch ein, welche Einstellung hat man zum Pferd, welche Motivation hat ein Pferd etwas zu tun? Raubtierverhalten des Menschen... usw.

Kleinere "empörte" Unterbrechungen zum Thema: Reiter die ihr Pferd an den Zügel "riegeln" oder die "normale FN-Führposition" zeigten, dass die Ausbildung bei Claudia am Mennekeshof halt nicht "Standard" ist... ich denke wir sind stolz darauf...und gerne "anders" – schliesslich kommt es den Pferden zu gute.

Grundausbildung des Pferdes bei Zirkuslektionen: Rufen und Schicken in sechs Richtungen:

Vorwärts + rückwärts + seitwärts, jeweils rufen und schicken...

Also ging es erst mal ums Führen – anhalten – parken – rückwärts schicken und rufen...alle arbeiteten konzentriert an den Aufgaben... Peter machte uns immer wieder deutlich, dass wir nichts als selbstverständlich nehmen sollen: BITTE und DANKE gehören zu jeder Aktion dazu... und nicht das NEIN steht im Vordergrund, sondern die positive Verstärkung jeder gelungenen Aktion... falsches wird einfach ignoriert. Zudem wird immer nur eine Sache auf einmal geübt...

ABER: Respekt darf nicht fehlen... wir werden dazu angehalten unseren persönlichen Bereich zu definieren und diesen auch mit aller Konsequenz zu verteidigen. Dazu wird dieser Bereich für das Pferd mittels Strick oder Gerte optisch definiert und der Übertritt z.B. mit dem Maul durch direkte konsequente Reaktion unterbunden... Aufdringlich sein würde sich eine Leitstute nicht gefallen lassen

Und warum das Ganze: WIR sollen führen und damit unserem Pferd Sicherheit geben, denn nur durch Sicherheit entsteht nach den Aussagen von Peter Deicke Vertrauen – und das wird gebraucht um die Zirkuslektionen durchführen zu können...wir sollen Leitstute werden... bzw. bleiben.

Beim Abschlussgespräch für den Tag bekamen wir auch einen Merkzettel mit den 10 Regeln für eine pferdefreundliche Zirkusausbildung... für glücklich Pferde...

Abgeschlossen wurde der Abend mit allgemeinem Pizza-Essen und Berichten aus dem bewegten Leben von Peter Deicke. Gespickt mit weiteren Hinweisen und Erläuterungen zu Zirkuslektionen und ihre Erarbeitung.

Samstag 10 – 13:30 und 15 - 19 Uhr...

Samstag morgen gab es nach einer kurzen Theorie, Einführungen und Beispiele an einzelnen Pferden, wobei die andere Pferde in großer Gruppe zugesehen haben...

Beispiele waren: Seilchen springen mit Pferd, Apportieren, Kompliment, Lachen, JA/NEIN-Sagen

Danach gab es eine Besprechung in der das Thema Angst, Anspannung bei der Ausbildung von Pferden diskutiert wurde. Hintergrund war insbesondere die Arbeit mit der Fußlonge für das Kompliment am Vormittag. Zudem wurde für den Nachmittag das Verfahren des Kurses geändert. Grundsätzlich hielt es Peter Deicke für sinnvoll, dass sie anderen Pferde beim Üben und Zeigen zusehen, da sie seiner Ansicht nach auch viel vom Zuschauen lernen. Aufgrund der Gruppengröße (11 Teilnehmer) und der Länge der Einheiten (> 2 Stunden) wurde jedoch von uns dafür plädiert die Gruppe aufzuteilen, um Unruhe bei den Pferden und Langeweile zu vermeiden. Zudem wollten wir selbst auch aktiv mit unseren Pferden üben. Wobei jeder selbst entscheiden muss welche Aufgaben man mit seinem Pferd angehen wollte.

Nachmittags wurde dann mit drei Pferden nochmals am Kompliment geübt und danach wurden Clownereien eingebaut, so u.a. Teppich ausrollen, JA / NEIN-Sagen, lachen, aus dem Glas trinken. Außerdem ging es um die Aufgabe ein Pferd wegzuschicken und herbeizurufen und es wurde das seitwärts schicken und rufen geübt.

Erstaunlich war, dass die Pferde sehr konzentriert auf ihre Aufgabe waren, obwohl vielfach mehrere Pferde gleichzeitig "frei", d.h. ohne Strick in der Halle waren und sich nicht alle aus den Herden kannten. Zu Zwischenfällen zwischen den Pferden ist es zu keiner Zeit gekommen (trotz teilweise 11 Pferden in der Halle)

Abends ging es nach freiem Üben um acht Uhr zum Chinesen zum Stärken und als schöner Abendausklang.

Sonntag: 10 – 12:30 Uhr

Sonntag morgen wurden die Erkenntnisse des Wochenendes noch mal wiederholt, danach wurde – wieder in zwei Gruppen – weiter geübt insbesondere noch mal Teppich, seitwärts rufen, Wegschicken und rufen sowie Kompliment... ein Podest hatten wir leider nicht vor Ort und Peter Deicke hatte seines leider auch nicht dabei so dass nur Koert auf ein improvisiertes Podest (Bank) gestiegen ist um den Weg zu zeigen.

Neben den Übungen gab es noch weitere Ideen für die Arbeit und Kombination der Übungen, so z.B. tanzen usw.

Zum Schluss erfolgte ein kurzes Abschlussgespräch in dem Peter Deicke auch deutlich machte, dass er auch gerne wiederkommen würde.

 

Meine eigenen Erfahrungen im Seminar:

Jacky und ich konnten aus dem Seminar vor allem im Bereich führen und folgen einiges mitnehmen. Beim Apportieren und wegschicken bzw. herbeirufen hat Jacky jeweils sehr interessiert beim Üben der anderen Pferde zugesehen und dies auch gut umgesetzt. Der Teppich war natürlich super, da die Belohnung ja mitgeliefert wurde

Allerdings hat sich für uns das "ständige" Füttern als Problem beim Parken und rückwärts rufen herausgestellt. Füttern diente zur effektiven Belohnung der Tiere, aber bei uns beiden führte das doch eher zur Unruhe. Auch war meine Konzentration wohl Freitag Abend sehr erschöpft. Jacky hat dann auch entsprechend unwirsch reagiert, ein stehen bleiben war nicht mehr drin. Alles war auf rückwärts programmiert. Eine Hilfestellung durch Peter Deicke war dann leider auch nicht möglich, da Jacky gleichbleibend unwirsch reagiert hat, eine so intensive Arbeit über zwei Stunden ist Jacky ja auch von mir nicht gewohnt... Ich hatte einfach kein Rezept dafür, ohne an ihr rumzuzerren ein Rückwärts zu verbieten und das hätte ich als falsch empfunden.

Somit habe ich am Sonntag parken und rückwärts rufen ohne Futter, aber natürlich mit entsprechendem verbalem Lob und Knuddeln praktiziert und das Problem des Rückwärts ohne Anweisung trat nicht auf. Selbstverständlich hat Jacky ihre Futterbelohnung am Ende auch erhalten, aber halt nicht nach jedem kleinen Zwischenschritt.

Ganz kurz habe ich auch das Seitwärts rufen praktiziert und Jacky hat tatsächlich auf drei Hufspuren gekreuzt, was mich sehr gefreut hat, dies habe ich doch nur kurz gemacht und mit dem erfolgreichen Ausprobieren aufgehört.

Leider war es Sonntag sehr regnerisch und am hinteren Hallentor hat sich Jacky vor runterprasselndem Wasser erschreckt. Um diesen Schreck auszubügeln habe ich mir einfach führen – anhalten – anführen das Torgespenst beseitigt und danach aufgehört.

Die Clownereien wie lachen, NEIN + JA-Sagen, Zählen haben wir nicht explizit ausprobiert – auch wenn Jacky lustigerweise beim Lachen-Üben mit Feivel in der Mitte außen geflehmt hat... ich habe dies aber nicht belohnt, da ich unsere normale Arbeit aktuell nicht durch angezogenes Verhalten stören möchte. Wir sind noch viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt... Dinge wie Kompliment haben wir ebenfalls nicht in Angriff genommen, da hierzu m.e. eine Menge Vertrauen zwischen Pferd und Mensch erforderlich ist, welches sich nach nur 7 Wochen nicht so tief ausgebildet haben kann.

Die dargestellte Theorie war mir vielfach bekannt, allerdings war es auch hier gut sie nochmal zu hören und manchmal mit Beispielen füllen zu können, die praktische Umsetzung insbesondere die viel gelobte Konsequenz ist dann trotzdem immer wieder schwierig. Für mich war die Wiederholungen teilweise sehr ausgedehnt für meinen Geschmack, es zeigte sich jedoch, dass immer wieder Fragen auftauchten.

Leider waren für mich in der Nachschau einige Widersprüche in den Darstellungen und der tatsächlichen späteren Ausführung enthalten, die ich so für mich nicht stehen lassen kann und die mir zeigen, dass ich für Jacky und mich meinen eigenen Weg werde finden müssen und mir aus den Ausbildungsmethoden das Beste und Umsetzbare für uns heraussuchen muss. Mir hätte teilweise der Ansatz einer Übung z.B. beim Apportieren und Kompliment gereicht, da eine komplette Ausführung m.e. in einem so kurzen Zeitrahmen von den Pferden nicht verlangt werden kann.

Die Eindrücke waren für mich vielfältig und setzen sich bei mir erst jetzt in der Nachschau, da zwischendrin eher wenig Zeit war, da ich entweder mit dem eigenen Pferd oder als Helfer eingebunden war. Ich hatte mich selbst noch nicht mit Zirkuslektionen explizit beschäftigt somit war vieles neu und es war zu wenig Raum für mich etwas selbst auszuprobieren. Im Nachhinein weiss ich nicht, ob das Seminar für Jacky und mich nicht vielleicht etwas früh war, obwohl ich auf der anderen Seite auf unsere Erfolge stolz bin und ich auch einiges über mich und Jacky gelernt habe.

Die Möglichkeit direkt Rückfragen zu stellen oder Anmerkungen zu machen konnte ich für mich nicht so ausnutzen, da ich dazu in der Nachschau einfach Ruhe brauche, um mir über die Gespräche und die Probleme der Übungen Gedanken zu machen.

Fazit:

Viele neue Ideen... ein sehr interessantes Seminar... andere Ansichten UND die erneute Erkenntnis nie den eigenen Kopf abstellen...und, die Erkenntnis, dass ich mich daran üben sollte in jeder Situation positiv zu denken und mich an den kleinen Erfolgen zu erfreuen... nobody is perfect

Danke an Dirk, der den Kontakt zu Peter Deicke hergestellt und das Seminar organisiert hat.

Was wir in Zukunft daraus machen:... mal sehen...

Gut Schöneich, Schiefentherapie  - Tag der offenen Tür

Herr Schöneich präsentierte, nach kurzen einleitenden Worten seiner Frau zur Anlage und Einstellmöglichkeiten, die Ideen und Hintergründe seiner Schiefentherapie und ging auf die körperlichen Voraussetzungen eines tragfähigen Pferdes ein. Dabei wurde betont, dass die Schiefe eines Pferdes eine diagonale Verschiebung darstellt udn diese auch nur durch eine weitere diagonale Verschiebung korrigiert werden kann. Besonders hingewiesen wrude dabei auf ein korrektes Longieren (mit Kappzaum ohne Hilfszügel und mit 90% Stellungswinkel) sowie korrigierende Arbeit unter dem Sattel (hier insbesondere korrektes Schulterherein bereits in der Grundausbildung des Pferdes). Die hohe Belastung des Trapezmuskels durch die Schiefe wurde besonders betont. Die Darstellungen wiedersprechen damit nicht der klassischen Reiter, sondern “ergänzen” sie um eine Therapiemöglichkeit.

Ergänzend hielt Herr Lamberti (Hufschmied) einen kurzen Vortrag über die Funktionsfähigkeit des Hufes und seine Bedeutung der Schiefe für den Huf und umgekehrt.

Im Anschluss an eine kurze Pause, die wir dazu genutzt haben uns zu stärken und uns die Anlage ein wenig anzusehen, wurden 2 Pferde zuerst vom Hufschmied beurteilt und dann zur Diagnose der Schiefe longiert. Zusätzlich wurde auch der jeweilige Sattel beurteilt. Die Zeiträume waren mit 15 bis 20 Minuten für alles pro Pferd sehr eng bemessen. (Normalpreis für eine solche Diagnose 30 EUR). Die Longiereinheiten werden auf Video aufgezeichnet und sollten später analysiert werden. Danach wurde noch ein aktuelles Therapiepferd vorgeführt.

Die Erläuterungen des Schmiedes deckten sich für mich mit den Beobachtungen und meinem Vergleich mit anderen Schmiedearbeiten.

Bei der Longiereinheit wurde zwar der beschriebene Effekt (des seitlichen Ausbrechens der Hinterhand) deutlich, aber es hat mich nicht überzeugt, da m.e. jedes Pferd auf einem Kreis < 4 Meter longiert von einer fremden Person und zur Innenstellung “herausgefordert” mit der Hinterhand ausbricht im Trab, wenn es dies nicht gewohnt ist.

Die Sattelbeurteilung war schwer nachzuvollziehen, da die Entfernung zu groß war um die korrekte Lage zu beurteilen.

Die anschließende Videoanalyse sowie die reiterliche Darstellung haben wir uns nicht mehr angesehen, sondern es vorgezogen den sonnigen Tag noch mit den eigenen Vierbeinern zu gestalten. (Anmerkung: zumal mir Bereiter in Reithose, glänzenden Lederstiefeln, weißem Hemd, Weste und Krawatte etwas suspekt sind ;-)))

Fazit:

Die Theorie hinter der Schiefentherapie ist nicht neu, sondern entspricht den Lehren der klassischen Ausbildern zu einem grossen Teil, sie ist für mich maximal ein weiterer Ansatz einem Pferd mit Rittigkeitsproblemen oder körperlichen Mängeln zu helfen. Sie ist aber nur eines von vielen Elementen (u.a. Sattel, Hufe usw.) und kann ihren Korrektureffekt nur dann bringen, wenn die weitere Förderung des Pferdes der Therapie nicht zuwider läuft. Zudem konnte ich nicht erkennen, dass der Effekt nicht auch durch andere Wege und eine auf das Pferd richtig angewandte und angepasste klassische Ausbildung erreicht werden kann. Dennoch muss ich anerkennen, dass Herr Schöneich sicherlich sein Klientel durch die Präsentation und die Anlage erreicht (immerhin kostet die Therapie pro Monat 1.350 EUR - “natürlich” inkl. Unterkunft und Verpflegung des Pferdes... ganz nach dem Motto “was nix is, kost auch nix....” = Interpretation bleibt jedem selbst überlassen ;-))))

Starke Pferde, Detmold - Messe                                                                                     Fotos

Nach vielen Bangen ums Wetter waren wir am Sonntag, den 26. August 2007 auf der PferdeStark im Freilichtmuseum Detmold. Das Wetter hat zum Glück bis auf einen Mini-Mini-Schauer auch gehalten und war zwischenzeitig sogar sehr schön.

Eine schöne und sehr interessante Veranstaltung auf der ich dieses Jahr das erste Mal war – aber bestimmt nicht zum letzten Mal.

Die Anlage des Freilichtmuseums bildet den schönen, idyllischen und passenden Rahmen für diese Veranstaltung, bringt aber auch längere Wege mit sich – die man aber auch in einem Planwagen hinter sich bringen könnte... wir haben mit Hund den Fussweg vorgezogen vorbei an den historischen Bauerndörfern...

Neben der Vorstellung diverser Kaltblutrassen wurden auch Zugmaschinen vorgestellt und die traditionelle Arbeit mit den Pferden hatte genauso ihren Platz wie Vorführungen in Dressur, Zirkuslektionen, Freiheitsdressur und Stuntreiten. Zusätzlich waren auch einige Verkaufsstände dort – es hätten für meinen Geschmack ruhig ein wenig mehr sein können fürs Frauenherz *lach...-

Beeindruckt hat mich persönlich insbesondere die ruhige und gelassene Arbeit der Pferde und ihrer Führer beim Pflügen. Das Holzrücken haben wir leider zeitlich nicht hingekommen. Am grossen Vorführring wurden die Vlaams Paarde vor einem doch ziemlich beeindruckend gross mit ihren Stockmassen von 1,90 und mehr.

Unser Mittags“tisch“ am Abreiteplatz hat uns dann auch den „Blick hinter die Kulissen“ ermöglicht.

Die anwesenden Franzosen mit ihren Pferden boten eine atemberaubende Show (Stuntreiten, Ungarische Post mit 4-6 Pferden usw.), aber sie gehen auch weitaus nicht zimperlich mit ihren Pferden um – sie müssen funktionieren. Die am Transporter angebundenen Fohlen konnten einem schon leid tun, wenn die Stute auftreten musste. Ein ausgewachsener Wallach hatte es Birgit angetan, aber er war auch nicht verkäuflich...

Eine dargebotene indianische Freiheitsdressur mit Pferd wirkte harmonisch und war schön anzusehen...

Warendorf hatte mal wieder schöne (wenn auch mit ein wenig zu viel Gewicht ausgestattete) Hengste mitgebracht, die eine tolle Vorführung brachten.

Am IGZ-Zelt haben wir dann auch einige aus dem Forum für Kaltblutpferde getroffen - vielleicht konnten wir durch zwei Forums-T-shirts auch zur weiteren Verbreitung des Forums beitragen.

Nach einem schönen Tag sind wir mit schönen Bildern im Kopf nach Hause zurück gefahren...

Fazit: Ich kenne da zwei Leute mit zwei gewissen Kaltblütern, die prima und ohne Probleme in die Veranstaltung auf den grossen Vorführring mit einer Dressurkür gepasst hätten... HALLO wie wärs in zwei Jahren???

Zirkuslektionen mit Peter Pfister - Zuschauer

Das Seminar fand bei einer Stallgemeinschaft in Remscheid statt. Ich habe das Seminar nur als Zuschauer besucht... (12 aktive Teilnehmer, ca. 10 Zuschauer)

Samstags gab es in grosser Runde eine Vorstellungseinheit bei der Peter Pfister erläuterte welche Kurse er gibt und kurz angesprochen wurde welche Zirkuslektionen es gibt... insbesondere wurde hier schon von den Teilnehmern die Abfolge Kompliment – Knien- Liegen- Todliegen – Sitzen sowie das Steigen und die Podestarbeit hervorgehoben... die Clownereien wie Nicken, Nein-Sagen, Lachen usw. wurden erwähnt fanden aber kaum weitere Beachtung. Von Peter Pfister wurden die Zirkuslektionen als „i-Tüpfelchen“ der Arbeit mit Pferden im Sinne des Horsemanship bezeichnet. Im weiteren stellten sich die Teilnehmer kurz – m.e. sehr kurz – vor.

Die 12 aktiven Teilnehmer wurden in drei Gruppen vom totalen Neueinsteiger in Sachen Zirkus bis zum Erfahrenen eingeteilt, dann ging es auf den Platz mit den Neueinsteigern... Was wolllen sie machen – Kompliment – ok....

Mir klappte nach meinen Erfahrungen im Deicke-Seminar die Kinnlade:

1. Übung – OHNE andere Übungen – OHNE Kontrolle der Mensch-Tier-Beziehung – OHNE Aufwärmen – OHNE Kenntnis des Pferdes...

Ablauf:

- Druck auf den Nasenrücken – Pferd weicht nach hinten (was auch sonst?) – Vorübung beendet

- Knotenhalfter drauf (ohne geht es nicht... ?!?... kenne ich auch anders)

- Fusslonge dran - Pferd bleibt ja ruhig – Vorübung beendet

- anheben des Hufes mit Fusslonge auf anticken des Röhrbeins mit dem Fuss – Pferd bleibt ruhig – Vorübung beende

- Zügel binden

Kurzer Hinweis von Peter Pfister: Jetzt kommt ein Moment da weiss man nie wie das Pferd reagiert – manche bleiben ruhig, andere brauchen ein wenig um sich auszubalancieren, manche steigen auch...   ?!?

- Erneut Huf anheben durch anticken, mit Überlenkung über den Rücken Bein oben fixieren, mit Zügel Pferd nach hinten „dirigieren“ UND Pferd ist unten.... Applaus

- Pferd nach oben – Leckerchen....

5-10 Minuten sind rum... Alle sind begeistert – ICH NICHT...

Bei unserem eigenen Seminar wurde erklärt was diese von uns gewollte Haltung für das Pferd psychisch heisst, warum wir auf die Mitarbeit achten sollen, warum erzwungenes demotivierend sein kann – ja sogar Vertrauensverluste mit sich bringen kann. Es wurde darauf hingewiesen, dass ein in Ruhe erarbeitetes Kompliment WOCHEN dauern kann. Die Pferde wurden in vielen vielen kleinen Einzelschritten an diese Übung gewöhnt und sollten selbst Spass daran haben mit uns zu arbeiten... unsere Kritik damals bei Übungen an drei (von elf!) Pferden war, dass sie uns schon zu weit gingen, die Pferde uns schon zu unruhig waren, dabei waren die „Aufsprünge“ da eher gering...

Ich gebe gerne zu, dass die beiden ersten Pferde im Kurs (Isländer) 1. die Gelassenheit in Person waren, 2. Körperlich andere Kräfte wirken als bei einem Warmblut oder gar einem Kaltblut – aber bitte warum diese Eile...? Sind sichtbare Erfolge, d.h. die Endergebnisse in der Pferdedressur tatsächlich das einzig wichtige an solchen Kursen???

Im Kurs wurden 11 von 12 Pferde am ersten Tag innerhalb von max. 15 Minuten ins Kompliment gebracht und dabei gab es unschöne Bilder... Pferde die mit hochgehaltenem Bein durch die Gegend „hüpfen“, Beinlongen die sich nicht lösen auch wenn das Pferd „frei“ ist, ein 2 ½jähriges!!! Pferd lässt sich aufgrund fehlender Balance einfach fallen... Ein Kompliment kann ich hier ausschliesslich und NUR den Pferden machen, die in ihrer Ausgeglichenheit und Ruhe das alles ohne Aggressionen und Panik über sich ergehen liessen. Aber will ich das für mein Pferd??? ICH NICHT...

Dazu muss man sagen, dass die meisten Pferde eher kleiner waren und in der Gesamtheit nicht die Masse unserer eigenen Teilnehmerpferde mitgebracht haben... Ich bin fest davon überzeugt, dass bei den Pferden bei uns das nicht so „ruhig“ abgelaufen wäre – davon abgesehen, dass wir als Besitzer dieses Vorgehen nicht zugelassen hätten...

Eine Halbblut-Stute sollte dann Plie machen, natürlich auf dem Boden auf Sand... Hinweise, dass hier die Gefahr von Sand in den Augen usw. besteht kamen gar nicht erst auf...

Dann sollte noch ein Fjord-Wallach (eher niedrig in der Herde) das steigen erlernen: ein Mann links, einer rechts, Fusslonge dran, Bein tuschieren und nach vorne ziehen, anderes Bein mit Gerte „touchieren“ – ich würde es „hochjagen“ nennen – schon steigt ein Pferd. Der Leser ist geneigt zu sagen: Häh? Wie soll man das Kontrollieren? Geht das nicht auf das Gelenk das nach vorne gezogen wird – schliesslich stützt das Pferd sich darauf auch noch mal – versucht es zumindest? Geht es nicht anders? Gefahr für Pferd und Menschen?

Antwort: MEINE Fragen waren die Gleichen – der Rest war einfach nur begeistert... Die Antworten kann ich mir selbst geben: das Steigen aus dem spanischen Schritt zu entwickeln war nicht möglich, da der Spanische Schritt nicht explosiv genug war – und warum Zeit investieren daran zu arbeiten... Podest immer weiter zu erhöhen und damit einen ruhigen Weg nach oben – technisch direkt nicht umsetzbar und für ein Seminar zu langwierig...

Erfolge müssen her... egal ob das Pferd mit aufgerissenen Augen versucht hat nach hinten auszuweichen oder seitwärts steigt, weil es nicht auf den Menschen zugehen mag... Was man ihm ja im täglichen Umgang nicht hoch genug anrechnen kann...

Eine kurze „Horsemanship“-Einlage wurde mit einer Stute vorgeführt, wegen der richtigen Führposition... mit für die Stute eindeutig zuuuuu drastischen Gesten. Kein Pferd muss drei Meter von mit wegspringen, wenn ich will dass sie mir weicht... und die am Anfang wichtige Kontrolle dieser „Verhaltenweisen Mensch-Pferd“ war ja eh nicht erfolgt und wurde auch bei den vorhandenen Paaren nicht korrigiert.

Diskussionen über die Vorgehensweise: KEINE... Versuche meinerseits in kurzen Gesprächen eine Art Sensibilität für die Probleme zu bekommen oder eine Rückmeldung derart... Fehlanzeige... Einzig der für mich schockierende Satz: „Das ist ja alles so ruhig und Pferde freundlich – da ist XY wo ich vorher war noch mehr auf Ergebnis ausgerichtet...“ *schluck...

Abends am Stall habe ich 2 Stallkollegen die am nächsten Tag ebenfalls Zuschauer sein würde davon erzählt und gebeten sich selbst eine Meinung zu bilden – vielleicht bin ich ja nur „verweichlicht“ und „paranoid“...

Tag 2 bestätigte jedoch nur Tag 1... es wurde jetzt zusätzlich selbständig an Podesten gearbeitet, Clownereinen nebenbei erklärt. Für die Podeste gab es zwar eine Einführung mit der richtigen Darstellung, aber die Umsetzung wurde nicht überwacht, so dass die Ergebnisse für meine Augen wieder katastrophal waren – Reiter die ihre Pferde nicht gerade vors Podest stellen können, seitlich abrutschende Pferde und der Wettbewerb: „Welches Pferd steht als erstes mit allen vier Beinen drauf...“ Ruhe, Gelassenheit, Schritt-für-Schritt, Loben, es gut sein lassen und nicht alles auf einmal wollen, Genauigkeit???? Fehlanzeige mal wieder... Liegengelassene Fusslongen, Gerten usw. bleiben da direkt mal „Kleinigkeiten“

Die grösste „Schau“ war dann die Halbblut-Stute, die im Kompliment-Versuch – heute dann sie als letztes Pferd auch – das Steigen angefangen hat und sich – da die Fusslonge ja weiter festgehalten wurde auch noch auf die eigenen Knochen getreten hat... Aber beim zweiten Mal war sie dann wohl auch unten... (ich habe das nicht gesehen, das Mass an Bildern die ich eigentlich nicht sehen möchte war voll) Alle anderen ausser uns dreien waren wie immer begeistert, dass man es geschafft hat auch diesem Pferd das Kompliment beizubringen...

Der angebotene grosse Ball zum Spielen war anscheinend nicht spektakulär genug... wurden nur als „Anti-Scheu-Moment“ genutzt und dann nicht mehr...

Wie gesagt, die Handhabung der einzelnen Hilfsmittel war identisch, die Ausrichtung, die tatsächliche Durchführung und der Hintergrund des Kurses weicht deutlich von unserem ab. Hier war die erfolgreiche Übung das Ziel und nicht der Weg das Mittel zu einer erfolgreicheren und besseren Kommunikation und eine andere Beschäftigungsmöglichkeit  mit dem Pferd.

M.e. lernen die Pferde bei dieser Art des Komplimentes und der weiteren Arbeit eigentlich nur, dass der Mensch Macht ausüben kann, davon abgesehen, dass bei unseren Kandidaten am Stall – u.a. Kaltblüter, grosse Warmblüter... die Bilder noch ganz anders ausgesehen hätten, wenn ein Pony mal um die eigene Achse springt finden die Menschen das anscheinend amüsant, wenn das 800kg-Pferd tun...

Motivation der Pferde selbst etwas zu tun – Fehlanzeige. Wenn ich mir überlege, dass wir mit teilweise 11 Pferden in der Halle jeder in Ruhe an seiner Übung gearbeitet hat – teilweise freilaufend. Wie viel wert auf Bitte + Danke gelegt wurde. Wie viel Korrekur/Kontrolle unserer Kommunikation mit dem Pferd es gab...und wie viel Wert auf die Sicherheit von Mensch UND Tier gelegt wurde... wie motiviert unsere Pferde bei den Übungen waren... – und das ganze war bei uns schon mit kritischen Meinungen belegt - Ganz ehrlich: der Kurs mit Peter Pfister hätte bei uns am Stall in dieser Form nicht stattfinden können... ich bin der vollen Überzeugung, dass die Grundhaltung gegenüber allem viel kritischer gewesen wäre und es tatsächlich Fragen gegeben hätte nach dem Sinn und Unsinn der Vorgehensweisen. Mich hat diese unkritische – zielorientierte Verhaltensweise der ja immer danebenstehenden Pferdebesitzer sehr nachdenklich gemacht... wäre interessant zu wissen ob Peter Pfister es gelungen wäre sich auf uns einzustellen... Ich weiss jetzt auch einzuordnen warum Peter Deicke es anfangs so schwer gefallen ist zu verstehen, warum uns der Ansatz mit Pferd und dann die theoretische Weitererläuterung gereicht hat – es scheint bei vielen anderen Menschen reicht das einfach nicht, da muss der Erfolg bis zum Endergebnis nachweisbar sein...

Im Nachhinein weiss ich auch warum die Teilnehmer so „erstaunt“ geguckt haben, als ich beim Vorstellen sagte, dass ich ein Zirkusseminar mit Peter Deicke gemacht habe, aber die Vertrauensbasis mit Jacky nach 7 Wochen noch nicht so gefestigt war, dass ich Lektionen wie Kompliment usw. gar nicht erst angegangen bin – für die Anwesenden habe ich da wohl das Kursziel verfehlt...

Bitte nicht falsch verstehen: es ist anscheinend keinem Pferd ein bleibender körperlicher Schaden entstanden - mir persönlich war die Vorgehensweise viel zu schnell und mir haben Grundlagen in anderen Richtungen gefehlt... aber anscheinend ist im Seminar genau das gemacht haben was die anderen Teilnehmer erwartet haben... ich persönlich bin überzeugt, dass es pferdeschonender geht... auch wenn viele das für übertrieben halten werden... Jacky wird ein solches Seminar nicht erleben...

Seminar mit Richard Hinrichs (Reken)

Das Seminar fand in dem schönen Umfeld des Rekener Reit-Zentrums statt.

Es waren 8 aktive Teilnehmer mit eigenen Pferden und einige Zuschauer versammelt. Samstag und Sonntag fanden jeweils zwei Reiteinheiten statt, immer zwei Pferde gleichzeitig in der Bahn.

Der Kreis der Teilnehmer war sehr unterschiedlich sowohl bezüglich der Pferderassen, wie der Ausrüstung, wie auch den reiterlichen Hintergründen.

Von unserem “Heimatstall” waren sowohl unsere Reitlehrerin Claudia mit ihrem Camargue-Wallach Amanche als auch Birgit mit der Kaltblut-Stute Minchen als aktive Teilnehmer dabei.

Minchen war bei ihren ersten “Auftritten”, wahrscheinlich auch noch angestachelt durch die - sehr verständliche - Nervosität von Birgit total aufgedreht und konnte sich kaum beruhigen. Am zweiten Tag war dies eindeutig besser. Leider konnten die beiden dadurch nicht so zeigen, was in ihnen steckt, wie sie es sich sicherlich gewünscht hätten. Zudem hatte sich Herr Hinrichs am ersten Tag auch noch genau die “Schwachstelle” den Linksgalopp herausgepickt - dies hat nicht unbedingt dazu geführt, dass die beiden ihre eigene Ruhe gefunden haben. Der zweite Tag war mit Seitengängen und weiteren Ansätzen zur Piaffe deutlich eher in die Richtung von Minchen. Ausserdem hat Herr Hinrichs die Kondition von Minchen sicherlich deutlich unterschätzt. Die Einheiten waren sehr kurz und haben Minchen sichtlich nicht ausgelastet - hinzu kommt ja noch, dass Minchen Offenstall gewohnt ist und damit in der Paddockbox schon weniger Bewegung hat als normal.

Amanche mit Claudia sind sicherlich wieder ein Stück über sich hinaus gewachsen, zumindest war es beeindruckend und einfach nur schön. Als Highlight des ersten Tages würde ich die drei hintereinander gesprungenen Einer-Galopp-Wechsel betrachten und am zweiten Tag haben die beiden an der Piaffe gearbeitet und dann - Piaffe und es hieß nur: “Lassen Sie doch mal die Zügel länger - länger - länger”, so dass am Ende die Zügel durchhingen und Amanche einfach weiter piaffierte... *träneausdemaugenwinkelwisch - einfach zu schön...

Als Zuschauer waren auch die anderen Pferd/Reiterkombinationen sehr interessant zu beobachten, auch wenn es über zwei Tage doch sehr anstrengend ist die “Auftritte” konzentriert zu verfolgen.

Als Reiter hat man in diesem Seminar neben den reiterlichen Problemen vor allem auch mit der spitzen, zynischen und von Perfektion geprägten Sprüchen und Anweisungen von Richard Hinrichs zu kämpfen. Viele Anweisungen sind vom “Durchschnittsreiter” nicht umsetzbar, da sie keine konkrete Hilfengebung beinhalten sondern eher Bilder vermitteln: z.B.: “Denken sie mal Mitteltrab”... Ich denke man muss wohl akzeptieren, dass Herr Hinrichs mit seinem Perfektionsanspruch auch an die Reiter andere Maßstäbe anlegt.

Sonntag Morgen war noch ein Schüler von Hinrichs in Reken Hermann Lichte mit seinem Hengst und zeigten eine Levade - die Befehle zur Korrektur an Herrn Lichte kamen im Stakato... bis das Pferd “getanzt” hat - direkt vor uns vielleicht einen Meter entfernt...

Am ersten Abend sowie am Sonntag morgen hatten wir Gelegenheit Herrn Hinrichs bei seiner eigenen Arbeit mit seinem Hengst zuzusehen - beeindruckend schön - die nächsten 500 Jahre und in zig Leben nicht erreichbar - aber das hat den Vorteil, dass man das Vorbild in der Reiterei nicht wechseln muss, wenn man in seine Richtung arbeitet ;-))))))

“Geländekurs” mit Annika Gamerad

Tja, da stand ich nun - auf der einen Seite Jacky, die sich über jeden Spaziergang augenscheinlich freut und auf der anderen Seite meine - durch den Sturz wiedergekehrte - Angst vor dem Ausreiten... eine Lösung musste her... Ich will ja gerne mit ihr raus, gemütlich mit ihr durch die Gegend zu ziehen und auch vielleicht mal länger mit ihr zu reiten wären ja schliesslich meine Wünsche, also muss gegen diese Angst etwas getan werden - aber kann ich Jacky das zumuten - NEIN war meine eigene innere Antwort. Den Geländeneuanfang muss ich anders angehen. Mit einem geländesicheren und -erfahrenen Pferd sowie mit professioneller Betreuung für mich und vor allem meine Nerven.

Also zurück zu meinem Ursprung: Reken - bzw. einer Reken-Reitlehrerin. Auf die Empfehlung einer Freundin habe ich mich dann an Annika Gamerad (s. Linkliste) gewendet, die mit mir folgenden Plan ausheckte: Sonntag: Probereiten des möglichen Geländepferdes auf dem Platz und dann bei Harmonie sollte es Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils ins Gelände gehen.

Also habe ich mich Sonntags nach Hamminkeln aufgemacht - auf dem Hofgelände habe ich dann erstmal bei Tindurs Longierstunde zugesehen und konnte mir in Ruhe einen Eindruck von der schönen, ruhigen und pferdegerecht ausgestalteten Anlage machen. Zum Zeitpunkt meines Besuches wurde gerade der Offenstall neu gestaltet - es sah alles schon sehr vielversprechend aus. Nach einer kurzen Begrüßung konnte ich mir dann auch schon Cindy von der Weide holen in Begleitung von Simone. Cindy ist eine liebe Schimmel-Ponystute, deren Ruhe ich in den folgenden Reitstunden sehr zu schätzen lernte. Nach dem Satteln und Trensen ging es auf den Reitplatz und dort hatten wir dann unsere Platzstunde - wie auch zu Hause wurde ich schnell auf meine Rechtslastigkeit hingewiesen - ein Haltungsfehler (JA - versprochen an alle Pferde - ich werde mich checken lassen). Annika gab mir ein paar wertvolle Tipps wie ich dies schon selbst ein wenig ausgleichen kann - werde versuchen dies auch zu Hause zu beherzigen. Dann das was ich schon soooo lange nicht mehr gemacht habe (ca. 1 Jahr!!!) Gewollter Galopp!!! auf dem Mittelzirkel des Reitplatzes. Ich weiss, dass es vermutlich weder besonders “gut” ausgesehen hat noch irgendwie exakt geritten war - ABER: ICH habe es geritten UND ICH habe gemerkt, dass ich Cindy vertraue - ein guter Ausgangspunkt für die Ausritte.

Dann kamen die Tage auf die ich so hingefiebert hatte - sorry an alle die ich damit genervt haben sollte - Ausritte...

Dienstag: Annika und ich machten unsere Pferde fertig und dann ging es direkt vom Hof rund um das Anwesen auf Feldwegen und -straßen. Es war eine schöne ruhige Schrittrunde. Cindy war total lieb und hat mir schon nach ganz kurzer Zeit ermöglicht den Ausritt zu geniessen. Das hätte ich vorher nie gedacht - ich konnte mir sogar erlauben ein wenig selbst zu träumen... TOLL.

Mittwoch: Angekündigt wurde mir von Annika: eine Runde mit Schritt und Trab und ein bisschen Klettern... Es war eine superschöne Schritt-Trab-Runde, in der ich vor allem Cindys Trittsicherheit sehr zu schätzen lernte: Egal ob Trab über Baumwurzeln oder beim Klettern Cindy stapfte immer fleissig und sehr kontrolliert vor sich hin. Ein super Gefühl und ich wurde immer sicherer mit ihr. Das “ein-wenig-Klettern” war dann doch schon ganz schön steil - mit Jacky hätte ich mich das glaube ich so direkt nicht getraut, da ich nicht wüsste ob Jacky mir nicht ‘nen Vogel zeigen würde - aber Cindy hat mich zuverlässig herunter und auch wieder hinauf gebracht. Es ist ein echt tolles Gefühl die Kraft des Pferdes bei den Aufstiegen so direkt zu spüren, da merkt man ganz deutlich, dass die Pferde viel mehr können als wir “Krone der Schöpfung” ;-)))))

Donnerstag: In der Chronologie der Ereignisse mein absoluter Höhepunkt: Ein Ausritt in allen drei Gangarten... Eigentlich sollte es ein Ausritt zu dritt werden, leider war Simone krank, so dass nur ihr Pferd “Tindur” als Reitpferd von Annika mit kam und wir uns wieder zu zweit aufmachten. Leider nicht mit viel Sicht, da es sehr nebelig war. Ich hatte schon befürchtet, dass ich das gute Wetter komplett aufgebraucht hätte (Dienstag und Mittwoch waren toll sonnig) und vielleicht mein Ausritt wegen der Wetterverhältnisse ausfallen würde - aber Annika zog sich eine Signalweste an und es ging trotzdem los. Schritt und Trab - schon ganz toll und dann hiess es : “Der Feldweg hier ist ganz lang und gerade, den können wir jetzt mal galoppieren, der ist auch ein wenig länger da kannst du dich auch mal richtig einschwingen...” Tja und was soll ich sagen: SUPER - wenn ich meine glänzenden Augen hier einstellen könnte würde ich es tun. Wenn ich mir vorher noch nicht sicher gewesen wäre, dass ich mit meinem Pferd ins Gelände will - JETZT war ich mir wieder sicher was ich wollte: RAUS, durch die Gegend streifen, kleine Abenteuer erleben...

Von hier aus noch mal DANKE an Simone für den Tipp mit Annika und Cindy UND DANKE DANKE DANKE an Annika, die mit ihrer Sicherheit mir die Möglichkeit gegeben hat einen Neubeginn im Gelände zu starten...

Individualkurs in Reken

Der Kurs war ja bereits lange gebucht. Nachdem auch der Tierarzt für Jacky das OK gegeben hat. Wurde Jacky alleine schon 5 Tage vorher nach Reken gebracht. Meinem Probleme mit dem “Rennen im Trab” möchte ich gerne durch einen Kurzzeitberitt entgegen wirken. Außerdem hat mich diese Rennerei so unsicher gemacht, dass ich mir alleine direkt Reiten in Reken kaum zutraue. Somit hoffe ich, dass Jacky sich nach der Berittzeit schon eingelebt hat und mir dann die Reken-Profis effektiv weiterhelfen können. Tja - ok es lief anders als gedacht.... Meine Problem liess sich nicht reproduzieren, Jacky hat sich als Musterschülerin präsentiert... aber das ist ja vielleicht auch ganz gut so...(siehe gesonderter Bericht unter Ausbidung).

Am Tag vor dem Kurs haben wir dann auch die anderen drei Pferde zum Kurs gebracht. Jacky hat sich doch gefreut, als ihre Fjord-Freundin Maja neben ihr in die Paddock-Box gezogen ist.

Der erste Tag des Kurses ist noch sehr von Unsicherheit bei mir geprägt, wir brauchen immer und überall einen Moment uns einzuspielen... und der Nachmittag ist für meine Nerven ziemlich tödlich... Es ist Ende März, Jacky war seid November nicht mehr auf der Wiese (nur auf dem Paddock) und jetzt: wir sind im Spielepark in Reken auf Gras.... Tornado vor uns steigt und für Jacky ist das die Initialzündung... sie fängt an der Hand an zu bocken und ist kaum zu beruhigen... Sie will niemanden treffen oder sich losreissen, ich habe im nachhinein das Gefühl es war einfach Lebensfreude... aber für meine Nerven ist das das richtige... Katrin greift kurzzeitig mit Kette und Übernahme der Führarbeit ein, dann ist wieder Ruhe und Jacky kann sich wieder benehmen... Wir arbeiten in den nächsten Tagen viel auf der Töltbahn und trauen uns - nach Vorarbeit von Brigit (Danke dafür) auch endlich mal zu galoppieren - und - Jacky ist lieb... auch wenn alle anderen Pferde aus dem Stall wo anders sind, sie wiehert zwar, aber sie bleibt beim mir und wir können auch arbeiten... Es läuft von Tag zu Tag besser, auch wenn ich das alles manchmal nicht richtig würdigen kann... wie viel diese Tage ausmachen werden, dass werde ich erst zu Hause zu schätzen wissen... DANKE DANKE DANKE an das gesamte Reken-Team.

Jochen hat mich zum Ende des Kurses darauf hingewiesen, dass er die Kandare nicht für angebracht bei uns hält in unserem Ausbildungsstand (ja das ist mir ja auch klar...) aber leider hat er mich nicht früher dazu gebracht auf Trense zu wechseln (die ich ja gleichfalls dabei hatte) - dies ist der Kritikpunkt an dem Kurs... und er hat mir dann im Schlussgespräch auch gesagt, dass ich halt entscheiden müsse, ob Jacky das richtige Pferd für mich ist... er denke aber das sie es sein kann...

Fazit: Reken wird Jacky und mich nicht zum letzten Mal gesehen haben, insbesondere weil der Kurs sooo nachgewirkt hat bei mir und auch bei Jacky... unsere Renn-Probleme sind nicht mehr aufgetreten - bis heute. Und was viel wichtiger ist: Ich habe meine Sicherheit wieder gefunden...

Seite ist optimiert für 1024x798

(C) copyright by Tanja Defoßé