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Warum Offenstall?

Unabhängig von der bisherigen Haltungsform wusste ich, dass mein Pferd in die Offenstallhaltung des Mennekeshofs in Kempen einziehen würde. Nur im Offenstall mit Herdenhaltung würde ich mein Pferd gut versorgt und artgerecht untergebracht wissen, wenn ich beruflich vielleicht mal unter der Woche weg müsste.

Die Pferde leben in 4 Herdenverbänden (Stuten, Wallache, StuWas, Ponys) und sind 24 Stunden draussen. Im Sommer 24 Stunden Weidezugang, im Winter steht jeder Herde ein 1.800 m² Sandpaddock und eine Liegehalle je Herde zur Verfügung. Gefüttert wird in Futterständern und auf jedem Paddock steht auch bei starkem Regen noch genug trockene Fläche zur Verfügung, dass die Pferde nicht im Matsch stehen müssen. Der “Matsch” selbst wird zudem nie tiefer als halbe Hufhöhe - sehr wichtig für Pferde mit viel Behang wie Jacky. Die Paddocks werden täglich gemistet.

Natürlich werden die Pferde auch regelmässig entwurmt.

Jacky wurde  vorher auch in einer Offenstall/Paddock-Kombination gehalten, die Vorbesitzer haben dafür extra weite Anfahrtswege in Kauf genommen.

Der Natur des Tinkers denke ich kommt die Offenstallhaltung besonders entgegen. Als relativ anspruchloses Robustpferd, welches ein sehr ausgeprägtes Winterfell entwickelt und damit Wind und Wetter trotz fühlt es sich draussen am wohlsten.

Was kann es schöneres geben als Pferde total entspannt in der Sonne lang ausgestreckt tief schlafend vorzufinden oder dösend in der Sonne zu sehen. Wissend, dass ihnen ja niemand die Weide zumacht.

Ja ich weiss: es gibt auch die Regentage - es gibt auch Kälte, Schnee, Gewitter, Unwetter... aber ehrlich: so richtig schlecht ist das Wetter in unseren Breitengraden deutlich weniger als, dass es Gut-Wetter-Phasen gibt - den es regnet ja meist nicht durchgehend... Außerdem schaffen gesunde Pferde einen Temperturwechsel bis 30 Grad spielend. Lässt man ihnen ihr Winterfell und dem Fell ansonsten auch seine natürliche Schutzschicht sind sie deutlich besser vor jedem Wetter geschützt als wir selbst. In der Offenstallhaltung werden Pferde deutlich selbständiger, da sie selbst entscheiden müssen: stell ich mich jetzt unter? geh ich fressen? ist es sicher genug sich hinzulegen? wo schlafe ich am besten?

Insbesondere die Stutenherde weiss deutlich vor dem Menschen, ob der Regen der aufzieht stark wird oder nur ein tröpfeln - die Herde lässt sich nicht so gerne nassregnen und stellt sich dann sehr schnell unter - den Wallachen ist Regen meist egal.

Mir ist vor allem wichtig, das Jacky Pferd sein darf: sich wälzen wann sie will, fressen in langen Zeitabständen, schlafen, laufen wie sie möchte und natürlich: Sozialkontakte pflegen so wie sie möchte - und nicht so wie ich ihr den Boxennachbar zuteile. Eine Pferdeherde ist ein sehr interessantes soziales Gefüge - es sei jedem empfohlen eine größere Herde mal eine Zeitlang in Ruhe zu beobachten... Fazinierend wie wenig ausreicht, um das untergeordnete Pferd zu bewegen...

Natürlich ist an unserem Stall zudem eine sehr nette Stallgemeinschaft und ein super Unterricht gegeben, was die Unterkunft von Jacky umso attraktiver macht...

(C) copyright by Tanja Defoßé